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Neue Entwicklungen im synodalen Bewusstsein der Orthodoxie und des Katholizismus im Vergleich. Panorthodoxes Konzil und der Synodale Weg aus dem Blickfeld der jeweils anderen Konfession

Ökumenisches Seminar. Sommersemester 2022

01.04.2022 – 30.07.2022

Inhalt
In den letzten zehn Jahren fanden sowohl in der Orthodoxen als auch in der Katholischen Kirche große Entwicklungen für die jeweilige synodale Gestaltung ihres Lebens im 21. Jh. statt. Das panorthodoxe Konzil im Jahr 2016, das eigentlich die Regeln für innerorthodoxe sowie Ökumene-Beziehungen der Orthodoxie definieren wollte, wurde, aufgrund der Abwesenheit von vier der 14 Orthodoxen Autokephalen Kirchen, von Spannungen begleitet. Ob das Konzil als ökumenisch rezipiert wird, ist eine weitere offene Frage, die bis heute die panorthodoxen Beziehungen in Atem hält. Auch die Proklamation der autokephalen Kirche in der Ukraine hat die Diskussion über Synodalität in der Orthodoxie und ihre Praktikabilität befeuert. Auch die Laienteilnahme in den verschiedenen Gremien der Verwaltung der autokephalen Kirchen wurde vermehrt und intensiv in den Fokus der Diskussion gerückt (wie z. B die Rolle des Landeskonzils in der russischen Kirche oder die Laienteilnahme in den Synoden der rumänischen Kirche).
Der „synodale Weg“, der als Prozess in der Katholischen Kirche läuft, wird von der Orthodoxie ebenfalls mit großem Interesse beobachtet und kontrovers diskutiert. Die Frage ist, ob die durch Papst Franziskus angeregten und in der ganzen Welt gebildeten Synoden auch nach orthodoxem Kirchenrecht als „Synoden“ verstanden werden können.
Im gemeinsamen Teil des Seminars (am Freitag) werden die neuesten Entwicklungen zum Selbstverständnis der Synode in den beiden Kirchen diskutiert, analysiert und miteinander verglichen. Anschließend werden die verschiedenen Entwicklungen von der jeweilig anderen Kirche kirchenrechtlich beurteilt, die ökumenischen Chancen dieser Entwicklungen ergründet und Perspektiven für ein ökumenisches Miteinander in der Zukunft reflektiert.
Im zweiten Teil des Seminars (am Samstag), wird Einblick genommen in zentrale theologische Streitthemen rund um den sog. Synodalen Weg in Deutschland (Menke-Striet-Debatte). Teil des Seminars ist der Besuch einer orthodoxen Kirche, wobei die Studierenden der verschiedenen Fakultäten dazu eingeladen sind, noch einmal miteinander ins Gespräch zu kommen.

Lehrende
Michael Huber, Lehrstuhl für Dogmatik und ökumenische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät, LMU.
Dr. Anargyros Anapliotis, Lehrstuhl für Systematische Theologie, Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie, LMU.


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