Das Zentrum für ökumenische Forschung (ZöF) ist eine zentrale Forschungseinrichtung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Getragen wird das ZöF von den Fakultäten für katholische und evangelische Theologie sowie der Ausbildungseinrichtung für orthodoxe Theologie. Damit bietet das ZöF in München in Europa allein schon institutionell die einmalige Chance, die ökumenische Forschung im beständigen Dialog der drei großen Konfessionen des Christentums voranzubringen.
Meldungen:
Lernbereite Ökumene?! Impulse für Theologie und Kirchen aus den "Dokumenten wachsender Übereinstimmung"
Am Montag, 14. November 2022
16:00 - 19:00 Uhr
Hörsaal F 107
Geschwister-Scholl-Platz 1
LMU München
und per Zoom unter dem folgenden Link:
https://lmu-munich.zoom.us/j/7765833738? pwd=cXZFQ3RHZVBnR1NBNHFHUEtPb0ZZUT09
Meeting-ID: 776 583 3738
Kenncode: 4BmYRN
PROGRAMM:
16.00 – 16.15 Uhr: Begrüßung
- Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos
- Prof. Dr. Bertram Stubenrauch
16.15 – 17.35 Uhr: Vorträge zum Hauptthema der Veranstaltung von
- Dr. Johannes Oeldemann, Paderborn
- Prof. Dr. Friederike Nüssel, Heidelberg
- Prof. Dr. Uwe Swarat, Berlin
- Prof. Dr. Athanasios Vletsis, München
17.35 – 18.15 Uhr: Diskussionsrunde
- Moderation: Prof. Dr. Bertram Stubenrauch, Prof. Dr. Jörg Lauster
18.15 – 18.30 Uhr: Abschluss
- Prof. Dr. Jörg Lauster
- S.E. Bischof Emmanuel von Christoupolis im Namen S.E. Metropoliten Dr. h.c. Dr. h.c. Augustinos
18.30 – 18.40 Uhr: Dankeswort und Einladung zum Empfang (im selben Hörsaal F 107)
- Prof. Dr. Athanasios Vletsis, München
„Ist die Ökumene am Ende? Ist sie gefroren unter einer kaum mehr durchdringbaren Eisdecke? Wird sie nach einer fast hundertjährigen Erfolgsgeschichte zum musealen Relikt einer vergangenen Epoche?“
Mit diesen Worten hatte das Zentrum für Ökumenische Forschung (ZöF) im Oktober 2010 zu einer Tagung unter dem Titel „Ökumene betreiben – aber wie?“ eingeladen. Diese Zeilen erscheinen auch heute noch aktuell. Markieren sie eine Dauerkrise der ökumenischen Bewegung? Bei aller Skepsis über gewisse ökumenischen Entwicklungen darf man nicht über- sehen, dass der ökumenische Dialog in den vergangenen Jahrzehnten auch viele positive Zeichen gesetzt hat, wie u.a. die Fortführung von viel- fältigen bilateralen und multilateralen Dialogen zeigt. Der 5. Band der Reihe „Dokumente wachsender Übereinstimmung“ (DwÜ), der Anfang 2022 erschienen ist, gibt Zeugnis von einer kreativen Ökumene, die nicht einfach andere belehren will, sondern selber „lernbereit“ ist.
Wie die Herausgeber des 4. und des 5. DwÜ-Bandes notieren, sind diese „ein Standardwerk der ökumenischen Theologie und Forschung im deutschsprachigen Raum. Die Bände dokumentieren die Ergebnisse aller ökumenischen Dialoge zwischen den christlichen Kirchen und Konfessionsfamilien weltweit. Die Vollständigkeit der publizierten Doku- mente verschafft einen einzigartigen Überblick über zentrale Themen des ökumenischen Gesprächs“.
In der Veranstaltung, die von der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie und dem ZöF gemeinsam organisiert wird, wollen die Heraus- geber der DwÜ mit ihren Beiträgen – jeweils aus der Perspektive ihrer Kirche und Theologie (römisch-katholisch, evangelisch-lutherisch, frei- kirchlich und orthodox) – eine Art Bilanz ziehen: Was wurde mit diesen vielfältigen Dokumenten im ökumenischen Dialog erreicht? Wie werden diese Dokumente von den unmittelbaren Akteuren (den im Dialog be- teiligten Kirchen) rezipiert? Was kann die akademische Theologie daraus lernen? Wie können die Dialogergebnisse in das Theologiestudium in- tegriert werden? Zu diesen spannenden Fragen werden anschließend alle Teilnehmer der Veranstaltung eingeladen in Präsenz oder auch digital mitzudiskutieren.
Mit dieser Veranstaltung wollen sich die Ausbildungseinrichtung und das ZöF zugleich von Prof. Athanasios Vletsis verabschieden, der nach einem langjährigen Dienst in beiden Institutionen Ende September 2022 in den Ruhestand treten wird.