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Kirchenmusik in Ost und West. Theologische und ästhetische Implikationen

Ökumenisches Seminar. Sommersemester 2011

03.05.2011 – 03.07.2011

Inhalt:

Die byzantinische Musik stellt die historisch beachtenswerteste musikalische Entfaltung der Ostkirche dar. Als wichtiges Traditionsgut der griechischen (sowohl profanen als auch kirchlichen) Kultur findet sie bis
heute noch ununterbrochen im kultischen Leben der Orthodoxen Kirche ihren hervorragenden Ausdruck. Sie tritt in vollständige Erscheinung während der Blütezeit des byzantinischen Reiches, ihre Wurzeln knüpfen aber an das altgriechische Musiksystem an. Ihre ausschließliche Notation, die im 8. Jh. n. Chr. bereits festgelegt war, setzt den rein vokalen (für die Kirchenmusik) bzw. instrumentalen (für die profane Musik) wie auch ihren einstimmigen Charakter voraus, dessen wertvolle Bedeutung für die neuere griechische instrumentale Kunst-Volksmusik in den letzten Jahren viele bekannte "profane" Komponisten Griechenlands wieder entdeckt haben. Als liturgischer Gesang, oder, wie man es am besten ausdrückt, als „Psalmodie" ist die byzantinische Musik nicht nur ein gemeinsames Gut aller Kirchen griechischer Sprache – der Patriarchate von Konstantinopel, Alexandrien, Jerusalem, der Kirchen von Griechenland und Zypern -, sondern auch aller Orthodoxen von Syrien und Palästina, die dem Patriarchat von Antiochien angehören und sich der arabischen Sprache bedienen. Schließlich ist die byzantinische Musik ebenfalls eine gemeinsame Tradition aller orthodoxen Balkan-Völker, und insbesondere der Bulgaren und Rumänen und zum großen Teil auch der Serben. Bei der russischen und finnischen Kirchenmusik sind große Abweichungen festzustellen, wobei aber auch noch Spuren des früheren Einflusses seitens der byzantinischen Musik zu finden sind. Aufgrund der ökumenischen Ausrichtung des Blockseminars wird auch die Kirchenmusik der westlichen Tradition gebührende Berücksichtigung finden. Einzelheiten hierzu werden zu gegebener Zeit bekannt gemacht.

Lehrende:

Prof. Dr. Bertram Stubenrauch, Lehrstuhl für Dogmatik und ökumenische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät, LMU
Prof. Dr. Gunther Wenz, Lehrstuhl für Dogmatik, Religionsphilosophie und Ökumene, Evangelisch-Theologische Fakultät, LMU
Prof. Dr. Athanasios Vletsis, Lehrstuhl für Systematische Theologie, Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie, LMU
Jun.-Prof. Dr. Birgitta Kleinschwärzer-Meister, Lehrstuhl für Dogmatik und ökumenische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät, LMU
Prof. Dr. Konstantinos Nikolakopoulos, Professor für Biblische Theologie, Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie, LMU

Literatur:

K. Ameln (Hg.), Handbuch der deutschen evangelischen Kirchenmusik, Band 1-4, Göttingen 1932-1950. W. Blankenburg, Evangelische Theologie und Kirchenmusik, Stuttgart 1981 (Kirchenmusik: eine geistig-geistliche Disziplin, 7). K. G. Fellerer, Geschichte der katholischen Kirchenmusik. Kassel 1976. A. Gerhards (Hg.), Kirchenmusik im 20. Jahrhundert: Erbe und Auftrag, Münster 2005. K. Nikolakopoulos, Die byzantinische Musik als Grundbestandteil des orthodoxen Kultus, in: Orthodoxes Forum 3 (1989) 49-56. Ders., Orthodoxe Hymnograhie. Lexikon der orthodoxen hymnologisch-musikalischen Terminologie, Schliern b. Köniz 1999. D. Psarianos, Die byzantinische Musik in der Griechisch-Orthodoxen Kirche, in: Die orthodoxe Kirche in griechischer Sicht I, Teil 2, hrsg. von P. Bratsiotis, Stuttgart 1960. A. Scharnagl, Einführung in die katholische Kirchenmusik. Ein Überblick über die Geschichte, Wilhelmshaven 1980. H.-Chr. Schmidt-Lauber u.a. (Hgg.), Handbuch der Liturgik, 3. Auflage, Göttingen 2003. I. Totzke, Die Musik der Orthodoxen Kirche, in: Handbuch der Ostkirchenkunde, Bd. II, hrsg. von W. Nyssen, H.-J. Schulz und P. Wiertz, Düsseldorf 1989, 211-235. O. Ursprung, Die katholische Kirchenmusik, Laaber 1979 (Handbuch der Musikwissenschaft, 3). E. Wellesz, A History of Byzantine Music and Hymnography, 2. Aufl., London 1961.

Termine: 03.05.2011
01.-03.07.2011 (9.00-18.00 Uhr, aber am 03.07.2011: 9.00-12.00 Uhr) im Collegium Oecumenicum, Sondermeierstr. 86, 80939 München (Vorbesprechung: Di. 03.05.2011, 14.30-16.00 Uhr, Ludwigstr. 29, Raum 009)


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